Wir leben in einer Welt, die immer komplexer wird. Niemand kann die Zukunft vorhersehen und keiner kann die Auswirkungen der Erderwärmung, des demografischen Wandels und des technologischen Fortschritts auf unsere Erde genau vorhersagen. Wir leben in einer Welt, in der ökologische, ökonomische und soziale Themen miteinander verknüpft sind und nur gemeinschaftlich gelöst werden können. Dieser Komplexität begegnet ElringKlinger mit einer klaren nachhaltigen Ausrichtung des Konzerns, die 2020 im Bereich Umwelt entscheidend weiterentwickelt wurde. Andreas Weiß, Vice President Quality and Environmental Management, war von Anfang an dabei, als das Ziel der CO2-Neutralität formuliert und daraus die entsprechenden Maßnahmen abgeleitet wurden. Sein Team wird die Umsetzung der einzelnen Projektsäulen im Konzern maßgeblich vorantreiben und in den Werken global verankern.
CO2-Emissionen, CO2-Reduzierung und CO2-Neutralität sind mittlerweile alltagsgebräuchliche Begriffe, die den Zeitgeist prägen und unsere globale Verantwortung beschreiben. Viele unterschätzen allerdings noch, was das tatsächlich bedeutet. Das Adjektiv „CO2-neutral“ (oder klimaneutral) sagt letztendlich aus, dass menschliche Aktivitäten (zum Beispiel eine Autofahrt, ein Flug usw.) oder auch die Verwendung von Brennstoffen keinen Einfluss auf die Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Atmosphäre haben dürfen. Erst dann spricht man von Klimaneutralität. Um dies zu erreichen, müssen allerdings alle ihre Gewohnheiten ändern. „Business as usual“ war gestern. Mit unserem 2020 gesetzten Ziel – der Erzielung der bilanziellen CO2-Neutralität bis 2030 im ElringKlinger-Konzern – wollen wir gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Dinge anpacken und verändern – im Sinne unserer Umwelt und zum Schutz unserer Erde.
Wir wollen nicht zuschauen, wir wollen aktiv handeln. Deshalb haben wir für die Projektrealisierung einen straffen Zeitplan aufgesetzt. Im ersten Schritt werden wir an allen deutschen ElringKlinger-Standorten bereits 2021 CO2-neutral produzieren – das bedeutet, dass wir alle Scope-1- und Scope-2-Emissionen drastisch reduzieren werden. Absolut unvermeidbare Emissionen wollen wir über Investitionen in Umweltschutzprojekte kompensieren. Bis 2025 planen wir die CO2- Neutralität an allen europäischen Standorten und bis 2030 sollen alle Standorte weltweit CO2-neutral produzieren. Im Anschluss daran wollen wir auch die Scope-3-Emissionen reduzieren, das heißt alle Emissionen, die in unserer gesamten Wertschöpfungskette entstehen.
Zur Strukturierung der Vielzahl an Maßnahmen, die wir im Konzern umsetzen werden, haben wir insgesamt vier unterschiedliche Handlungsfelder definiert, die wir an allen Standorten umsetzen werden. Dazu gehören die Steigerung der Energieeffizienz bei allen Gebäuden und Anlagen, der Ausbau von regenerativen Energien, die Umstellung auf Ökostrom sowie die Kompensation von gänzlich unvermeidbaren CO2-Emissionen durch Investitionen in unternehmensexterne CO2-reduzierende Projekte.
Im ersten Handlungsfeld wollen wir die Energieeffizienz unserer bestehenden Anlagen und Gebäude erhöhen. Hierfür sind die Produktionsstandorte angehalten, die CO2-Emissionen, bezogen auf das Basisjahr 2019, jährlich um mindestens 2,5% zu reduzieren. Dazu gehört zum Beispiel die Optimierung bestehender Prozesse sowie die konsequente Vermeidung fossiler Energieträger. Im zweiten Handlungsfeld prüfen wir die Installation von Anlagen zur Eigenerzeugung von erneuerbarer Energie, wo immer dies technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. Im dritten Handlungsfeld werden wir alle Stromlieferverträge auf elektrische Energie umstellen, die aus umweltfreundlichen erneuerbaren Energiequellen erzeugt wurde. Alle unvermeidbaren CO2-Emissionen werden wir im vierten Handlungsfeld über Investitionen in Klimaschutzprojekte kompensieren. Es ist jedoch ausdrücklich unser Bestreben, diese Ausgleichszahlungen im Konzern so gering wie möglich zu halten. Denn wir wollen es gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schaffen und aus eigener Kraft heraus klimaneutral werden.
In Form eines Pilotprojektes haben wir bereits 2020 damit begonnen, die deutschen Produktionsstandorte auf Ökostrom umzustellen, um einerseits keine Zeit zu verlieren und andererseits wertvolle Erfahrungen für die konzernweite Umstellung zu sammeln. Darüber hinaus haben wir auch erste Ausgleichsmaßnahmen in ein Waldschutzprojekt in Peru zur Kompensation von unvermeidbaren CO2-Emissionen geleistet.
Die Besonderheit an diesem Großprojekt ist, dass tatsächlich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern Teil dieses Projektes sind. Denn nur wenn wir sprichwörtlich alle „am selben Strang ziehen“ und uns gegenseitig motivieren, Dinge im Sinne unserer Umwelt zu verbessern, können wir einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten und klimaneutral werden. Wir lösen uns deshalb auch von Gewohnheiten und werden auch den kleinsten Prozessschritt hinsichtlich Emissionsvermeidung überprüfen. Dieses Programm wird unterstützt von einer Reihe kommunikativer Maßnahmen, um das Umweltbewusstsein unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken.
In diesem Rahmen entstand auch die Idee im Konzern, jährlich rund 1% der geplanten Investitionen für Energieeffizienzsteigerungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. In Zukunft sind nun alle Standorte angehalten, jährlich mindestens ein Projekt einzureichen, das in die Auswahl der Verteilung von finanziellen Mitteln miteinbezogen wird. Im Fokus stehen dann sowohl die Projekte, die die größte CO2-Reduktion pro gezahltem Euro erzielen, als auch die Maßnahmen, bei denen deutliche Energieeinsparungen erreicht werden. Auf diese Weise wollen wir alle Mitarbeiter motivieren, entsprechende Optimierungspotenziale zu erkennen. Mit jeder Veränderung kommen wir unserem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 näher. Die ersten Schritte sind nun absolviert und ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam noch vieles im Sinne unserer Umwelt verbessern können.